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Kirchweih in Dürrwangen vom 12. bis 16. Oktober: Eine lebenswerte Gemeinde

Kirchweih in Dürrwangen vom 12. bis 16. Oktober: Eine lebenswerte Gemeinde

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Veränderung und Entwicklung

Kirchweih in Dürrwangen vom 12. bis 16. Oktober: Eine lebenswerte Gemeinde

Die Tage werden kürzer, die Felder sind abgeerntet, auf den Fluren und im Wald sammelt man Pilze und Kastanien und das Jahr geht mit riesigen Schritten dem Ende zu. Nach hochsommerlichen Temperaturen in den letzten Wochen warten die Menschen auf den „Goldenen Oktober“ und feiern am dritten Sonntag traditionsgemäß ihr Kirchweihfest. Es erinnert an den Bau und die Weihe des Gotteshauses, das seinen Ursprung im Jahre 1342 hat und im jetzigen Bauzustand 1936/1937 erweitert wurde. Der damalige Ortspfarrer und spätere Generalvikar der Diözese Augsburg, Martin Achter, galt als unumstrittener Initiator des Kirchenumbaus. Es fiel in eine Zeit, da die Kirche sich gegen den damaligen Zeitgeist und das Regime durchsetzen musste. Er setzte auf die Unterstützung und Mithilfe der Bevölkerung und auf die konnte er sich verlassen. 

Maschinen kamen kaum zum Einsatz und die meisten Arbeiten mussten per Hand ausgeführt werden. Man griff zu Schaufel und Pickel und nahm große Mühen auf sich, um den Bau voranzubringen. Die Zeitzeugen berichteten von einem großen Freudenfest 1937, als der Umbau eingeweiht wurde. Die Gemeinde dankte es den damaligen Pfarrer Martin Achter mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Er war der erste Ehrenbürger in Dürrwangen. Der Ehrenbürgertitel wurde seitdem in Dürrwangen weiteren vier Personen verliehen: Hans Beißer (bereits verstorben, Bürgermeister von 1966 bis 1996), Dr. Jürgen Dressel (bereits verstorben, von 1970 bis 2012 Allgemeinarzt in der Gemeinde), Pfarrer Sebastian Klaus (Pfarrer in Dürrwangen von 1978 bis 2016) und Franz Winter (Bürgermeister von 1996 bis 2020). Die Marienkirche ist der Mittelpunkt im Ort. Daneben stehen das Pfarrzentrum und das Rathaus. Das darf als äußeres Zeichen gewertet werden, dass Kirche und Rathaus in vielen Bereichen an einem Strang ziehen und um ein harmonisches Miteinander zum Wohle der Bürger bemüht sind.

Der Ort hat sich im Laufe der Jahrzehnte grundlegend verändert und entwickelt sich stetig. Noch vor rund sechzig Jahren ein landwirtschaftlich geprägter Ort, präsentiert sich die lebenswerte Gemeinde heute mit einem anderen Gesicht. Der Ort ist stetig gewachsen und die Einwohnerzahl hat sich auf knapp 2700 eingependelt. Die Wohngemeinde Dürrwangen, mit ihrer prädestinierten Lage zwischen den Städten Feuchtwangen und Dinkelsbühl gelegen, bietet den Bürgerinnen und Bürgern alles, was zu einer guten Lebensqualität beiträgt. Neben der Grundschule hat der Kindergarten St.-Sebastian-Haus der Kinder“ die besten Voraussetzungen für Familien im Ort. 136 Kinder aller Altersgruppen können betreut werden. Der aktuell in diesem Sommer fertiggestellte Erweiterungsbau konnte durch das Zusammenspiel von Gemeinde und Kirche finanziell und organisatorisch realisiert werden. Hausarztpraxis, Zahnarzt, St.-Sebastians-Apotheke und Physiotherapie sind weitere gesundheitsfördernde Einrichtungen im Dorf über deren Existenz man sehr dankbar sei.

Der Einkaufsmarkt DISKA, der seit diesem Jahr den Menschen zur Verfügung steht, wird gut angenommen. Er bietet den Menschen vor Ort ein Vollsortiment an Lebensmitteln und Getränken, was jungen, aber vor allem auch älteren Menschen in der Gemeinde sehr entgegenkommt.

„Bäcker, Metzger und Wirt“: Auch da kann Dürrwangen einiges bieten. Die Wirtshäuser laden zum traditionellen "Kerbaessen“ ein. „Kirchweihkiachli“ gehören zur kulinarischen Tradition in diesen Tagen. Für das Gewerbegebiet "Lerchenbuck“ seien ebenfalls zahlreiche Interessenten vorhanden. Hier habe man nun alle notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Erschließung voranzubringen.

Orte der Erholung

Neben den Einrichtungen gibt es im Marktflecken Dürrwangen viele Orte der Erholung und der Muse. Inmitten der Wälder laden die Fischweiher zum Verweilen ein. Die Kneippanlage am Schießweiher bietet Erfrischung an heißen Tagen. Der gemeindliche Friedhof ist ein Ort der Trauer und gleichzeitig der Begegnung. Deshalb hat sich die Gemeinde entschlossen, den Friedhof neu zu gestalten. Das Element Wasser habe man in Form eines neu geschaffenen Schöpfbrunnens platziert (Bild oben links). Der Bauhof der Gemeinde Dürrwangen hat mit viel Einsatz und Kreativität die Wege und Wasserentnahmestellen gebaut. Auf der Wiese neben dem Brunnen entsteht ein Friedpark mit der Möglichkeit der Urnen- und Baumbestattung. Einige Pflanzarbeiten und Maßnahmen werden noch dieses Jahr fertiggestellt, der letzte Bauabschnitt im vorderen Bereich folgt zum Frühjahr nächsten Jahres.

Viele aktuelle Projekte und Bauvorhaben sind kurz vor der Umsetzung. Zu nennen ist der Senioren- und Wohnpark, der 2024 gebaut wird, und die Schaffung von Bauplätzen in Haslach und Halsebach. Neben der Kirche zählen auch die zahlreichen Kapellen und Feldkreuze auf den Fluren und an den Wegrändern, die zum Verweilen einladen, zu den Wahrzeichen Dürrwangens. Am Kirchweih-Donnerstag findet eine Kapellenführung in Form einer Herbstwanderung rund um Dürrwangen statt. Der Seniorenbeirat Dürrwangen lädt herzlich dazu ein. Die Teilnehmer erwartet interessante Informationen rund um die Entstehung dieser kleinen Kirchen, begleitet von Franz Bahle.

Ein Wahrzeichen - das Schloss Dürrwangen

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Schloss Dürrwangen. Es handelt sich um das älteste Bauwerk im Ort und wurde ursprünglich als Bergfried und kaiserliche Freiung (vermutlich im 9. Jahrhundert) gebaut. Den Zufluchtsuchenden wurde Schutz und Unterkunft gewährt. Erste urkundliche Erwähnung findet das Wasserschloss im Jahr 1256 als castrum Durnwang. Zunächst im Besitz der Wahrberger, gelangt es 1321 an den Ortsadel, die Edlen von Dürrwangen aus dem Haus Nordenberg. Von 1433an verbleibt Fürstenhaus es bis 1796 im von Oettingen. Zeitweise als Jagdschloss genutzt, folgten immer wieder Umbauten, ausgelöst vom Bauernkrieg und dem Dreißigjährigen Krieg. Die Barockisierung von 1720 bis 1724 fand durch Deutschordensbaumeister Franz Keller (1682 bis 1724) statt, blieb aber unvollendet. Franz Keller hat in Dürrwangen gelebt und war ebenfalls Baumeister von Schloss Ellingen. Heute kann man sich im festlichen Landvogt-Heinrich-Saal das Jawort geben und standesamtlich heiraten.

Auf eine schöne Kirchweih

Dürrwangen freut sich auf seine Kirchweihgäste. Gemeinde und Gastronomie laden zum Verweilen und zu kulinarischen Genüssen ein. Viele ehemalige Bürgerinnen und Bürger aus Dürrwangen kehren zur Kirchweih in ihre Heimat zurück, um zu erfahren, wie sich der Ort seit ihrer Kindheit und Jugend entwickelt hat und um mit Bekannten, Verwandten und Freunden ein paar schöne Stunden zu verbringen. Die Kirchweihglocken rufen am Sonntag zum Festgottesdienst, denn ohne dieses Gotteshaus gäbe es keine Kirchweih, dies sollte uns allen wieder einmal bewusst sein. Der Festgottesdienst beginnt um 10.15 Uhr mit musikalischer Gestaltung der Blaskapelle Dürrwangen.
Text und Fotos: Stefan Baumgärtner

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